Über den Umgang mit Fehlern gibt es eine umfangreiche Literatur, die sich mit Ursachen, Analysen und Wertungen befasst und im Fremdsprachenunterricht sind Fehler und Fehlerkorrektur zentrale Begriffe.
Was das alte lateinische Sprichwort aussagt – „Irren ist menschlich.”-, verrät vieles über die zurzeit anerkannte Auffassung von Fehlern. Fehler galten bis zum Anfang der 60er Jahre als Sünde, aber schon am Ende der 70er Jahre hält man Fehler für eine wichtige Informationsquelle beim Fremdsprachenlernen und Fehler sind in der Interlanguage natürliche Phänomene, wie etwa unvermeidbare und ständige Bestandteile des Lernprozesses. Fehler sind dazu da, um den Lernern und den Lehrern über Lernschwierigkeiten Rückmeldungen zu geben. Man muss wissen, wie Menschen lernen, inwiefern kognitive und affektive Komponente den Lernprozess beeinflussen.
Im Fremdsprachenunterricht spielen aber nicht nur die Fehler eine wichtige Rolle, sondern auch ihre Korrektur. Fehler werden nicht mehr nur als negativ gesehen, als Grundlage der Leistungsbewertung. So erhält auch die Korrektur eine neue Bedeutung. Fehlertoleranz und richtiges Korrekturverhalten gehören zu den Grundkompetenzen eines Lehrers und können unumstritten zur effektiven Fremdsprachenvermittlung beitragen, außerdem erfordern unterschiedliche Unterrichtsituationen bekanntlich jeweis andere Korrekturverfahren.
Und wie ist die Einstellung der Lerner zum Korrigieren?
Die Lerner erwarten im Allgemeinen, dass ihre Fehler korrigiert werden, dementsprechend sollten Korrekturen einen positiven Lerneffekt mit sich bringen. In diesem Fall ist es besonders wichtig, auf die affektive Komponente der Korrektur zu achten. Besonders bei mündlichen Korrekturen hat dieser Faktor starke Auswirkungen auf die Motivation, das Lehrerfeedback kann unter bestimmten Bedingungen als lernfördend bzw. lernhemmend auf den Lernprozess wirken.

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